In diesen Bereich wurden alle Abbildungen eingeordnet, die
einen zeitlichen Bezug haben. Auch sind hier die meisten der kürzlich zu
Postkarten verwandelten Bilder untergebracht.
Es beginnt mit einem zur Schokoladenwerbung missbrauchten
„Kleinasiatischen Girlandensarkophag“, dann ein scheußliches Bild des Heiligen
Polycarp mit einem dackelbeinigen Römer, aber danach sind Bilder aufgeboten,
die ohne banale Absichten gemacht wurden. Vor und während des Aufkommens der
Photographie waren Bilder beliebt, die im Stile der Vergangenheit gemacht
worden waren, als Stiche. Statt der aufwendig herzustellenden Vorlagen aus
Kupfer, nahm man Platten aus Hirnholz, die erheblich größere Auflagen zuließen.
Zu Anfang dieser Drucktechnik dienten Zeichnungen den professionellen
Holzstechern als Vorlage, später wurden die Bilder der Photographen über das
Zwischenmedium des Holzstiches in Großauflagen hergestellt. Alle diese Bilder
atmen eine gewisse Süßlichkeit, die sich dann zu Genrebildchen steigert.
Die folgenden Karten mit Militärs sind nicht Smyrna allein
zuzuordnen, sie waren allgemein und hatten daher den Zusatz: Souvenir de …; der
Poststempel gab dann den Standort des Versenders an. Es folgen die Bilder, die
das farbige Nebeneinander in Smyrna zeigen: buntes griechisches Leben und
osmanische Strafjustiz. Die nicht so stark körperlich arbeitenden Griechen –
sie trieben lieber Handel – konnten Sport treiben, sie ruderten und turnten.
Zugleich hatte das Denken in Nationaltäten fast alle ergriffen, das
Milletsystem des dynastischen Osmanenstaates geriet ins Wanken. Äußerlich noch
der Vielvölkerstaat mit einer muslimisch orientierten Dynastie hatte sich auch
als Reaktion auf die erfolgreichen Nationalstaatsgründungen auf dem Balkan und
in Griechenland ein türkischer Nationalismus entwickelt, der dumpf den äußeren
Schwund an Macht und Staatsgebiet durch die Verfolgung der inneren Anderen,
zuerst der Armenier, auszugleichen gedachte.
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